100 Jahre SPD in Milbertshofen und Am Hart

Seit 120 Jahren gibt es die Sozialdemokratische Partei Deutschlands in Milbertshofen, seit über 90 Jahren am Hart. Die SPD ist die Partei des Stadtteils.

Die Anfänge

Die Münchner Post, Zeitung der SPD, vom 5. Januar 1906 erwähnt erstmals eine SPD-Sektion Milbertshofen. 1906 hatte Milbertshofen genau 2513 Einwohner; 1913, bei der Eingemeindung nach München, waren es bereits 9000 Einwohner. Über die SPD-Sektion ist in diesen Zeiträumen vor, während und nach dem 1. Weltkrieg wenig herauszufinden. Die Mitgliederzahl dürfte bei 20 bis 30 gelegen haben. Im Jahre 1927 hatte die Sektion Milbertshofen 76 Mitglieder, davon 58 Männer und 18 Frauen, 1929 bereits 84 (63 Männer, 21 Frauen).

Krieg und Wiederaufbau

1933, mit der Machtergreifung der Nazis, endet auch vorübergehend die geschriebene Geschichte der SPD. Aber bereits im November 1945 findet wieder eine erste Zusammenkunft in der Kantine der Austria Tabakwerke statt. Karl Kurzmann wird zum Vorsitzenden gewählt. Die Austriakantine bleibt bis 1970 Versammlungslokal. 1954 zählte die Milbertshofener SPD erst 65 Mitglieder, erreichte aber immer breitere Zustimmung in der Bevölkerung und erreichte bei den Landtagswahlen 1958 56,4 % (CSU 23,0 %), bei den Stadtratswahlen 1960 bereits 63,9 % (CSU 16.8 %).

Aufbruch, Teilung, Wiedervereinigung, Gegenwart

Der Ortsverein erfuhr in den späteren 60iger und Anfang der 70er Jahren einen starken Mitgliedereintritt und ein starkes politisches Interesse (einschließlich der berühmten Münchner „Flügelkämpfe“). Vorsitzender wurde Jürgen Heckel, der bei einer Kampfkandidatur Hans-Jochen Vogel als Kandidat für den Bundestag unterlag. 1973 wurde der Ortsverein aufgrund der starken Mitgliederzahl geteilt in den Ortsverein Milbertshofen-Ost und den Ortsverein Milbertshofen-Olympiadorf. Die Grenze zwischen beiden Ortsvereinen war die Schleißheimer Straße. Von 1977 bis 1985 war erstmals eine Frau, die heutige Stadträtin Constanze Lindner-Schädlich, Vorsitzende des OV Milbertshofen-Olympiadorf. In der Zeit von 1977 bis 1979 war Franz Maget Vorsitzender des OV Milbertshofen-Ost, ihm folgten Armin Kowallik, Sepp Lohmaier, Josef Urlinger und Angelika Mocciaro. Später gründete sich kurzfristig ein eigenständiger Ortsverein Milbertshofen-West unter dem Vorsitz von Fredy Hummel-Haslauer, der sich aber nach ca. 2 Jahren im Mai 1995 mit dem Ortsverein Milbertshofen-Ost zusammenschloss. Vorsitzende wurde Angelika Mocciaro. Auf Angelika Mocciaro folgte Günter Görlich und im April 2000 Antonie Thomsen als Vorsitzende des Ortsvereins.

Die Fusion

Die Zeit vergeht, und die SPD ist nicht mehr die Mitgliederpartei, die sie in den 70er Jahren war. Anfang 2005 war es soweit: Die beiden Ortsvereine Milbertshofen und Am Hart fusionierten. Nun deckt der neugeschaffene Ortsverein mit Ausnahme des Olympiadorf die gesamte Fläche des Münchner Stadtbezirks 11. Bei der Fusionsversammlung im Mai 2005 wurde Antonie Thomsen einstimmig zur Vorsitzenden des neuen, größeren Ortsvereins gewählt. Ihre Stellverteter wurden Erwin Bauer, Josef Otto Floßmann und Mathias Kowoll. Im Herbst 2005 wählte der Münchner Stadtrat Christine Strobl aus unserem Ortsverein zur 2. Bürgermeisterin. 2007 wurde Christina Hörl zur Vorsitzenden des Ortsvereins gewählt, 2015 Josef-Otto Floßmann. Von 2017 bis 2024 war Mathias Kowoll Vorsitzender des Ortsvereins. Seit April 2024 hat Andrea Brüwer dieses Amt übernommen.